Das Dateiformat PDF kennt jeder. Möchte man ein x-beliebiges Dokument versenden, das der Empfänger auf jeden Fall öffnen und lesen kann? Und soll das Dokument möglichst in seiner ursprünglichen Darstellung bleiben? Dann ist PDF der absolute Standard. Das gilt auch für die Dokumenten-Archivierung, wobei dafür das optimierte Format PDF/A verwendet wird. Viele User wissen das bereits. Der Beitrag könnte also an dieser Stelle zu Ende sein, wenn es bei PDFs nicht so grosse Unterschiede geben würde. Doch wie genau sehen diese Unterschiede aus und warum sind sie so relevant?
Dateigrösse
Beschäftigt man sich nicht weiter mit der Thematik, würde man erwarten, dass die Grösse einer PDF/A-Datei nicht davon abhängt, mit welchem Werkzeug sie erstellt wurde. Das ist ein Irrtum, wie die Praxis zeigt. Je nach Tool kann zum Beispiel ein 100-seitiges Dokument von ein paar wenigen bis zu 20 MB gross werden – und dies bei gleichem Inhalt! Der Grund dafür liegt in der Arbeitsweise der verschiedenen Werkzeuge. Die meisten versuchen, den Inhalt der Ursprungs-Datei als Ganzes zu komprimieren und erreichen damit eine vergleichsweise schlechte Kompressionsrate. Einige wenige Programme verfolgen einen aufwändigeren Ansatz: Sie zerlegen den Inhalt der Datei in seine Bestandteile, komprimieren diese Komponenten einzeln und verwenden dafür jeweils entsprechend optimierte Algorithmen. In der Summe führt dies zu weitaus «schlankeren» PDF-Dateien. Warum ist das wichtig? Bei einer einzelnen Datei oder bei einer geringen Anzahl von Dateien spielt das auf den ersten Blick keine grosse Rolle. Auch wenn gemanagter Speicherplatz seinen Preis hat, ist er nicht per se sonderlich teuer. Betrachtet man die Gesamtmenge der Dokumente und vor allem deren Lebenszyklus, ergibt sich ein anderes Bild: Einerseits sind da die Daten, mit denen aktuell gearbeitet wird (meistens machen diese den kleineren Teil aus), anderseits müssen alle geschäftlich relevanten Dokumente aufbewahrt werden – und das über einen längeren Zeitraum! Auch bei kleineren Unternehmen kommen im Verlauf von zehn Jahren, der in der Schweiz üblichen Mindestaufbewahrungszeit, schnell Hundertausende bis Millionen Dokumente zusammen. Da macht es einen gewichtigen Unterschied, ob ein PDF/A 2 oder 10 MB gross ist.Kleines Rechenbeispiel gefällig: 30x220x6=39’600
Angenommen ein KMU hat 30 Mitarbeitende, wovon jeder 220 Tage pro Jahr arbeitet. Pro Tag erstellt jeder Mitarbeitende selbst 3 Dokumente und erhält 3 Dokumente von extern, die er ablegt. Sprich, er generiert 6 neue Dokumente. Wenn man von allen möglichen Dokumenten ausgeht – Offerten, Rechnungen, Briefe, Präsentationen, Konzepte, Protokolle … – ist dies nicht mal so viel. Summa summarum ergibt dies jährlich 39’600 neue Dokumente!